Montag, 21.4.2025 Ausflug nach Guano
Der Tag begann mit einem gigantischen Wow! Frühstück. Nicht nur das Irma einen perfekten Cappuccino zauberte, sondern es gab auch einen super leckeren Fruchtsalat und einen eine Art Brötchen mit einem leckeren Käse. Bei dem Obstsalat hatte ich bis zum Schluss Angst, dass da Ananas drin ist, aber ich hatte Glück. Es waren nur leckere Früchte dabei. So begann der Tag perfekt.
Da die Stadt selber nicht viel bietet, habe ich beschlossen, nach Guano zu fahren. Das ist circa 3/4 Stunde entfernt und bietet sich für einen kleinen Tagesausflug an. Irma erzählte mir, dass es hier an dem Ort den letzten Eismann gegeben hat, der ist aber leider vor ein paar Jahren gestorben.
Der Eismann ist jeden Tag auf den Chimborazo gestiegen und hat dort Eis geschlagen, mit dem die Frauen auf dem Markt einen speziellen Trank zubereitet haben. Nur mit diesem Eis war der Trank wirklich original.
Es gibt hier mehrere Busbahnhöfe, und der, zu dem ich es muss, ist 2 km entfernt. Groß verlaufen kann man sich hier eigentlich nicht, weil die Straßen angeordnet sind wie in einem Mathematik-Heft in der Schule. Es gibt nur rechte Winkel und die Blöcke sind auch ziemlich gleich groß . Also ein Blick auf den Stadtplan und dann zwölf Blocks geradeaus, drei Blocks rechts und noch mal zwei Blocks links. Das ist einfach.
Optisch würde ich den Weg niemals zurückfinden, weil auch alles irgendwie gleich aussieht.
Auf dem Bus steht Guano drauf, man kann sich also eigentlich nicht vertun. Nach 5 Minuten Wartezeit fährt er auch los und quält sich durch die engen Straßen.
Und Zack: meine Welt ist wieder in Ordnung.
Wir fahren einen Berg hinunter in das kleine Städtchen oder Dörfchen Guano. Hier sind viele kleine Geschäfte, Restaurants, eine Plaza, natürlich eine Kirche und Menschen laufen herum.
Alles ganz normal.
Und alles anders als in Riobamba. Es ist eine Wohltat und ich mache erst mal nichts, als einfach ein Stückchen spazieren zu gehen und das Leben zu genießen.
Leider tappe ich hier wieder einmal in die Montags-Falle. Das hiesige Museum, das unter anderem die Mumie eines im 16. Jahrhundert verstorbenen Mönches beherbergt, hat natürlich geschlossen. Lediglich die Überreste eines Klosters aus der gleichen Zeit kann man sehen, aber es sind auch nur zwei Mauern, und wahrscheinlich ist der Museumsdirektor verwandt mit dem Führer der Seilbahn, also machen Sie heute zusammen blau.
Später erfahre ich dann, dass es nicht die Montags-Falle ist, sondern heute ist der Unabhängigkeitstag von Riobamba. Kommt aber aufs gleiche raus.
Es ist ein kleines, verschlafenes Nest mit einem kleinen Zentrum und vielen Kirchen. Wenn die Sehenswürdigkeiten geschlossen sind, bleibt immer noch ein freundlicher kleiner Spaziergang.
Nach dem Spaziergang könnte ich mir noch ein kleines Eis und mach mich dann auf den Heimweg.
Die Rückfahrt ging zügig und kostete wieder einen lächerlichen halben Dollar. Nachdem mir Google verraten hatte, dass der Weg zu dem großen Bus-Terminal nur 2 km war, beschloss ich, da rüber zu laufen, um die Abfahrtszeiten für den Bus morgen rauszukriegen.
So langsam lerne ich die Stadt kennen und nein, schöner wird sie nicht. Aber es ist immer noch vieles geschlossen, viele Rollläden sind unten und es wirkt alles sehr tot.
Am Busbahnhof war es wie gewohnt sehr rummelig, und auch auf dem Weg dahin waren viele Menschen unterwegs. Im Gegensatz zu gestern scheinen in der Innenstadt auch Menschen zu leben. Schöner wird die Innenstadt dadurch allerdings nicht.
Es gibt mehrere Busse, die morgen nach Banjos fahren und ich entscheide mich für einen um 11:00 Uhr. Das ist aber leider irrelevant, weil man auch hier keine Tickets für den nächsten Tag kaufen kann. Okay, dann muss ich morgen etwas früher hier sein.
Ich hatte eigentlich geplant, die 3 km vom Terminal bis zur Unterkunft mit dem Taxi zu fahren, aber weil das Wetter so schön war bin ich sehr gemütlich gelaufen.
Als ich Ecuador geplant habe, waren da zwei Dinge, die ich befürchten musste. Einmal die Regenzeit, und nicht nur das, sondern auch extreme Regenfälle und Überschwemmungen die dieses Jahr hier stattgefunden haben.
Ich habe ja lange überlegt diesen Teil der Reise zu canceln.
Bis jetzt: nichts .
Das andere Problem waren ständige geplante und auch nicht geplante Stromausfälle. Durch die wenigen Regenfälle in 2024 waren die Flüsse hier leer und die Kraftwerke funktioniert nicht mehr. Daher gab es immer nur wenige Stunden am Tag Strom. Speziell aus diesem Grund habe ich eine Power-Bank mitgenommen, die ich aber auch noch nie benutzt habe. Wollen wir mal hoffen, dass es so bleibt.
Reisen haben immer einige Enttäuschungen.
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