Mittwoch, der 26.2.2025 Reise nach Barcelona
Und dann ist der Tag da. Nervös. Ich bin nervös. Jedes Mal. Habe ich an alles gedacht? Alles eingepackt? Die richtige Kleidung? Tickets?
Die Liste bezüglich „was kann schiefgehen“ ist lang.
Ich bin gestern auch schon um 4 Uhr morgens aufgewacht und heute ist es kurz nach 5. Zeit, zu duschen, gemütlich frühstücken und Zeitung lesen. Trump und neue Regierung in Deutschland dominieren die Schlagzeilen. Daggi ist mit mir aufgestanden und am Liebsten würde ich hier bleiben. Alles ist sehr gemütlich und vertraut. Aber dann ist das Frühstück vorbei und ich schaue aus dem Fenster. Shit! Es regnet. In Strömen. Es sind knappe 500m zur S-Bahn, genug, um nass zu werden. Regenkleidung ist ganz unten im Rucksack. Daggi (immer praktisch denkend) sagt: komm, zieh dir irgendeine Regenjacke an, ich gehe mit dir zur S-Bahn und nehme sie dann mit zurück!
Brilliante Idee! Ausnahmsweise ist die S-Bahn pünktlich (am Dienstag gab es mehrere Ausfälle) und bald bin ich am sehr leeren Flughafen. Montag sind hier wegen des Streiks über 300 Flüge ausgefallen. Ich habe Glück!
Vor ein paar Tagen kam eine Mail von der Fluggesellschaft. Man konnte auf Plätze mit mehr Beinfreiheit bieten. 15€ wurde als erfolgversprechende Summe genannt. Ich habe 5€ geboten (sind nur etwas über 2 Stunden) und bekam tatsächlich den Zuschlag.
Gemütlich!
Der Flug war etwas „bumpy“, aber ich saß gemütlich und entspannt und genoß den Flug. Auch wurde ich langsam etwas ruhiger, wie immer, wenn ich endlich in der Luft bin.
Die Reise kann beginnen.
Der Flughafen in Barcelona ist viel größer, als ich gedacht habe. Es ist sehr modern und sauber, aber auch sehr voll. Ich laufe eine Weile bis zu einem Informationsstand. Kurz darauf weiß ich Bescheid, wie ich in die Stadt komme, und wie ich ein Ticket kaufen kann. Auf Rat der Dame im Infostand habe ich ein Tagesticket gekauft, mit dem ich auch morgen wieder zum Flughafen zurückkommen kann.
Die ebenfalls sehr moderne U-Bahn brachte mich in die Stadtmitte. Dort musste ich umsteigen und fuhr über sechs oder sieben Stockwerke mit entsprechend sechs oder sieben Rolltreppen aus der Tiefe der Erde an die Oberfläche und ging zu dem anderen Bahnsteig. Nach circa 1 Stunde war ich im Zentrum, beziehungsweise da, wo meine Herberge war. Ich bin in einem Hostel mit Schlafsaal untergebracht, weil sich ein relativ teures Hotel in der Innenstadt für so einen kurzen Aufenthalt nicht lohnt. Leider kann ich noch nicht einschecken , darf aber mein Gepäck in die Aufbewahrung geben.
Dann laufe ich durch die alten Straßen von Barcelona mit ihren sehr hohen Häusern. In solchen Orten wird mir immer wieder klar, dass meine Heimatstadt nicht wirklich eine Großstadt ist. Hier gibt es sehr viele sechs- oder siebengeschossige Häuser mit offensichtlich hohen Decken. Viel Stuck ist zu sehen , aber auch viel Verkehr.
Ich laufe zur Familia Sagrada, die ich mir gerne nicht nur von außen angesehen hätte. Am Infostand erfahre ich aber, dass für übermorgen noch Karten zu haben sind. Also muss das Wiedersehen (das ist mein dritter Besuch in Barcelona) auf Äußerlichkeiten beschränkt bleiben.
Schon bei der Landung konnte ich das strahlend blaue Meer und die in der Sonne liegende Stadt sehen. Das Wetter hier ist toll. Es sind fast 18° und die Sonne scheint. So macht dieser Gang durch die Stadt viel Spaß und sorgt für gute Laune. Ich laufe einen recht großen Bogen, vorbei an dem Torre Glories. Der Torre Glòries ist ein futuristisch anmutendes 142 Meter hohes Bürogebäude. Er hat eine schillernde Aluminium-Glas-Fassade, die sich je nach Licht verändert, und war ursprünglich der Sitz eines Wasserunternehmens.
Danach ging ich zum Triumphbogen. Durch Zufall komme ich an einem recht großen Flohmarkt vorbei, auf dem Antiquitäten, Haushaltsgegenstände, Textilien und was-weiß-ich verkauft wurde.
Es ist ein buntes Treiben und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Allerdings ist meine Angst vor Taschendieben auch sehr present. Ich laufe das ganze Stück hinunter bis zum Plaza Catalunia und dann auch noch weiter bis zum Meer. Wenn es irgendwo eine Jachthafen gibt, finde ich den.
Aber der Weg dahin war eigentlich das wirkliche Ziel.
Die Ramblas.
Das ist ein altes Viertel in Barcelona, das aus einer Prachtstraße mit vielen Shops und Restaurants und aus vielen Nebenstraßen, die ebenfalls sehr pittoresk sind, besteht. Die Ramblas sind wunderschön oder besser gesagt, sie waren wunderschön.
Bis sie letztendlich von den Touristen zerstört worden sind. Heute ist es eher eine abzock – Meile, die nur für die Touristen am Leben gehalten wird. Schade eigentlich. Die alte Architektur ist aber immer noch sichtbar und zeugt von der vergangenen Gloria dieser Straße.
Als ich dann nachmittags im Hostel einchecke, habe ich knapp 14 km auf dem Tacho. Städtetrips haben mit Urlaub wenig zu tun.
Das Hostel ist schön. Die Leute sind freundlich und alles ist recht sauber. Es ist ein 6er Dorm und ich habe zum Glück ein Bett unten.
Es gibt einen gemütlichen Gemeinschaftsraum mit gutem WLAN, bequemen Sesseln und Sofas. Unser Raum hat eine eigene Toilette und eine eigene Dusche. Und das Ganze ist mitten in der Stadt mit unzähligen kleinen Restaurants und Kneipen in der Gegend. Sehr empfehlenswert!
Die Ramblas
AntwortenLöschenJa, wunderschön!
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